„Bilder der Angst“ – Diyar Dance Theatre


„Bilder der Angst“ –
Diyar Dance Theatre aus Bethlehem zu Gast in Frankfurt(Oder)

Seit
mehr als 10 Jahren empfangen wir über polnische Pfadfinder vor Weihnachten das
Friedenslicht aus Bethlehem. Nun kamen aus dem Geburtsort Jesu erstmalig jugendliche
Friedensbotschafter mit ihrem
Tanztheater nach Frankfurt (Oder), die
dazu beitrugen, dass so manchen ein Licht aufging. Vom 11. – 14. Oktober erlebten
auf Einladung des Vereins Puerto Alegre e.V. und der Evangelischen Jugend fast
200 Schüler und Interessierte das Diyar Dance Theatre aus Bethlehem bei zwei
Aufführungen und einem Workshop. Die sechs Jugendlichen aus Bethlehem, Maher,
Hala, Lord, Lana, Ala und Yazan mit ihrem Dance Trainer Osama gehören zum 2009
von Mitgliedern des Diyar-Consortiums in Betlehem gegründeten Tanz-Theaters.
Sie tanzten uns in beeindruckender Weise ihre „Bilder der Angst“:
Angst vor der Besatzung, Angst vor Veränderung , Angst vor der Enthüllung des
Selbst und Angst vor dem Alleinsein. In der 45 minütigen Bühnenperformance
nahmen die Tänzer uns mit auf eine Reise durch die Herzen und Köpfe
palästinensischer Menschen, die versuchen ihrer gegenwärtigen Realität zu
entfliehen und Möglichkeiten einer lebenswerten Existenz zu finden. Tanz, Kunst
und Kultur helfen ihnen, menschlich zu bleiben und eine Brücke zwischen
Darstellenden und Zuschauenden zu bauen. Beeindruckend waren die anschließenden
Gespräche. Wie ist es möglich, dass diese Jugendlichen im Alter von 14 – 16
Jahren so souverän, selbstbewusst und kenntnisreich auf Fragen zu ihrer Lage, zu ihren Befürchtungen
und Erwartungen antworten können? Das Gespräch in der Huttenschule brachte
etwas Licht ins Dunkel und so manches Aha-Erlebniss. Israel und noch viel mehr
Palästina war für die meisten Schüler eine ferne und fremde Welt.

Wir
danken den Projektinitiatoren der KinderKulturKarawane, der Deutschen
UNESCO-Kommission und dem Kinderhilfswerk Unicef für diese Gelegenheit und
dem „Ministerium der Justiz, für Europa und Verbraucherschutz“ und
dem Katholischen Fonds für die finanzielle Unterstützung. Den Gastgebern aus
unserer Gemeinde danken wir für die freundliche Aufnahme. Für uns bleiben
diese Tage unvergesslich und reich beschenkt winkten wir beim Abschied an der
St.-Gertraud-Kirche den Tänzern mit weißen Tüchern hinterher.

Reinhard Schülzke